Sabine Scholl liest aus "Die im Schatten, die im Licht"
Die Alumna der Geschichte, Germanistik und Theaterwissenschaft beschäftigt sich im wahrsten Sinne des Wortes mit "Geschichtsschreibung". Herzlich willkommen!
Di, 29. November 2022 // 19 Uhr
Anmeldung entweder hier (mit Registrierung)
oder per Mail an office.alumni@univie.ac.at
Mit dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 beginnt die ergreifende Erzählung von neun Frauenschicksalen nach wahren Vorbildern.
Da ist das jüdische Mädchen Lotte, das mit seiner Familie von Linz nach Shanghai fliehen muss. Oder die junge Rosi in Aussee, die die Prachtvillen der deutschen Besatzer in bester Hanglage putzt und auf ihre Weise rebelliert. Francine, die glamouröse Schauspielerin in Paris, die sich die Liebe nicht verbieten lässt. Oder Kitty, die Wiener Jüdin, die über ihre Irrfahrt durch diverse Konzentrationslager berichtet.
Es sind Frauen die aufbegehren, wegschauen oder mitlaufen, solche, die verfolgt werden oder fliehen. Sie alle sind miteinander verbunden, nicht zuletzt durch die Schauplätze, die die Leserinnen von Grieskirchen, Linz und Salzburg bis nach Paris, Texas und Shanghai führen.
Ohne die weibliche Perspektive gibt es kein vollständiges Bild der Vergangenheit.
Sabine Scholl
Sabine Scholl schreibt von den Rändern und den Tiefen, um die Welt zu weiten.
Annika Reich
Wohl geht sie als Schriftstellerin anfangs so vor wie Wissenschaftler:innen, wenn sie in Archiven recherchiert, Dokumente sichtet und die bestehende Fachliteratur studiert (wovon die Quellennachweise am Ende des Buches zeugen). Hinsichtlich der Aufbereitung des Materials jedoch stehen ihr weitaus mehr Freiheiten zur Verfügung. Von realen Biografien ausgehend kann sie den Stoff sachte literarisieren, kann Lücken der Überlieferung durch Imaginiertes füllen.
Ulrike Matzner, Literaturhaus Wien
Sabine Scholl, geboren 1959 in Grieskirchen, Oberösterreich. Studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften an der Universität Wien und lehrte an Universitäten in Aveiro, Chicago, New York und Nagoya. Nach ihrer Rückkehr in den deutschsprachigen Raum unterrichtete sie Literarisches Schreiben in Leipzig, Wien und Berlin. Für ihre Romane und Essays hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Anton Wildgans-Preis 2018 und den Kulturpreis des Landes Oberösterreich 2020.
Seit 2019 lebt und arbeitet sie wieder in Wien.
Preise, Auszeichnungen (Auswahl):
1990 Paula-von-Preradovic-Preis
1991 Rauriser Literaturpreis
1992 Theodor-Körner-Preis
1995 Österr. Förderpreis für Literatur
2000 Adalbert-Stifter-Stipendium des Landes Oberösterreich
2006 Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien
2010 George Saiko-Reisestipendium
2011 Preis der Wirtschaftskammer Oberösterreich
2018 Anton Wildgans-Preis
2020 Kulturpreis des Landes Oberösterreich
2022 Literaturpreis der Stadt Wien